Japanwachteln

Die Naturbrut bei uns zuhause lehrte mich viel: Der Umgang einer Wachtelmutter mit ihren Küken lieferte meinem menschlich-betrachtenden Auge einige Erkenntnisse. Die Prägung von Vogelküken ist eine Phase des intensiven Lernens.

Hühnervögel gehören zu den Nestflüchtern, können also bald nach dem Schlüpfen ihrer Mutter folgen und haben den starken Impuls, dies auch zu tun – ihr Leben hängt davon ab. Diesen kleinen Wesen ist nicht bekannt, dass in der künstlichen Umgebung des Menschen Wärmelampen und Kükenplatten für die nötige Wärme sorgen und die Fressfeinde ausgesperrt sind. Sie kommunizieren stets untereinander, stieben auseinander bei Gefahr und sammeln sich sofort wieder. Beim Fressen scharren sie, um bodenlebende Insekten zu finden, die auf ihrem Speiseplan stehen.

Diesen biologischen Instinkten tragen wir Rechnung. Wir pfeifen bereits in die Brutmaschine, eine brütende Henne kommuniziert auch mit ihren Jungen.
Wir geben den Küken die Möglichkeit, bei uns „unterzuschlüpfen“, wo sie – ganz nach biologischer Wirtschaftlichkeit – sofort entspannen und schlafen.

So kennen sie Menschenhände und vernetzen diese positiv. Auch Gesichter, Geräusche und Gerüche gehören zu den Menschenhänden, und im Verlauf kommen Autofahrten, durchsichtige Objekte (Fensterscheiben) und vieles mehr dazu.  Dosiert,  um  Überforderung  zu vermeiden.

Japanwachteln stammen ursprünglich von Zugvögeln ab. Sie sind nicht standorttreu und sind daher in der Lage, sich rasch an neue Umgebungen anzupassen. Obwohl die Japanwachtel seit dem 14. Jahrhundert domestiziert wird, tragen die Tiere diese Eigenschaft in sich.